Activities per year
Abstract
So wie wir Musik mit dem ganzen Körper wahrnehmen, lesen wir leibhaft. Lesen ist kein Vorgang der rein optischen Datenverarbeitung, weshalb Maschinen Lektüre lediglich simulieren können. Das Leibhafte der Lektüre ‚zeigt sich‘ – vor allem zeigt es sich gestisch: in Veränderungen der Körperhaltung, im Kopfschütteln, Wippen, Erröten, Auflachen, Vor- und Zurückblättern, Augenschließen, Fingerkneten; selbst die stille Versenkung ist Gebärde. Lesegebärden sind daher weder Ausdruck bloß individueller Reaktionen noch das Resultat sozialer Prägungen, sondern die buchstäbliche Verkörperung kultureller Praktiken im Erleben jeder und jedes Einzelnen. Vor diesem Hintergrund widmet sich vorliegender Band der wissenschaftlichen sowie künstlerischen Selbstreflexion des leibhaften Lesens. Anhand von Beispielen aus Literaturgeschichte und Philosophie, Musik und Kunst, aber auch mittels empirischer Ansätze, wird die Lesegebärde als zentraler Lektüremodus entdeckt und erstmals systematisch untersucht.
Original language | German |
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Place of Publication | Heidelberg |
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Publisher | Universitätsverlag Winter |
Edition | 1 |
Number of pages | 316 |
ISBN (Print) | 978-3-8253-9571-1 |
ISBN (Electronic) | 978-3-8253-8669-6 |
Publication status | Published - 2024 |
Series | LESESZENEN |
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Keywords
- Faculty of Humanities
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Universitätsverlag Winter (Publisher)
Hron, I. (Editor)
2024 → …Activity: Peer-review and editorial work types › Editor of Series › Research
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Lesegebärden
Hron, I. (Organizer) & Benne, C. (Organizer)
2022Activity: Participating in an event - types › Organisation of and participation in conference